Wie fast alle Städte ist auch die über 1.100 Jahre alte, 40.000 Einwohner zählende Kreisstadt Mettmann u.a. Ort zum Wohnen, zur Aus- und Weiterbildung, zum Arbeiten und des wirtschaftlichen Handelns, der Freizeit, der Begegnungen sowie Identifikationsort der Gesellschaft und Mittelpunkt des Alltagslebens.
Dabei werden Innenstadt und Stadtteile von zahlreichen externen Faktoren beeinflusst wie von der Politik auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, dem gesellschaftlichen Handeln, der Ausübung von Dienstleistungen oder wichtigen kulturellen Entwicklungen.
Soziale, wirtschaftliche, technische und demografische Weiterentwicklung stellt insbesondere Innenstädte vor große Herausforderungen.
Idealerweise wird der Funktions- und Strukturwandel mittels kreativer, zeitgemäßer und innovativer Stadtbaukultur kontinuierlich angepasst, mit dem Ziel eine bürgernahe, identitätsstiftende Stadtkultur zu etablieren.
Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat in der Kreisstadt Mettmann zu einer Situation geführt, die das Potential nicht
ausreichend gefördert hat.
Bund und Länder haben mit der Städtebauförderung strukturelle Entwicklungen beeinflusst, die allerdings mit langwierigen Entscheidungsprozessen und vielfältigen Diskussionen über die Zweckmäßigkeit einhergehen.
In Mettmann zeigt sich das u.a. mit der Fortschreibung des integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt (IHK) (Fertigstellung 2018), welches den städtebaulichen Rahmen für eine Modernisierung der Innenstadt ermöglicht.
Obwohl viel investiert wird, stoßen die finanziellen Mittel der Stadt für einen konsequenten und vollständigen Um- und Aufbau an ihre Grenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass Landesmittel gekürzt wurden und das verabschiedete IHK nicht vollständig realisiert werden kann.
Für zusätzliche Projekte, die nicht im IHK aufgeführt sind, werden keine Fördermittel zur Verfügung stehen. „Problemfälle“ müssen unbearbeitet liegen bleiben.
Hausfassaden, Vorplätze, Hinterhöfe etc. sind unattraktiv geworden. Die Eigentümer von Immobilien mit Ladengeschäften haben sich auf die sich abzeichnende Situation nicht eingestellt.
Es fehlt an attraktiven Förderprogrammen, ausreichenden Anreizen, Flexibilität und Vernetzung.
Die Ausstrahlungskraft und Anziehungsfähigkeit, die eine Stadt auf Bewohner, Kunden und Gäste ausübt, hängt eng mit ihrer Identität, aber auch mit ihren architektonischen, städtebaulichen und historischen Besonderheiten, ihrem gestalteten und geschichtlich gewachsenen Stadtbild zusammen.
Damit das Integrierte Handlungskonzept zu den anvisierten Zielen führen kann, die durchgeführten Maßnahmen praxisorientiert ihren Sinn erfüllen und an den Anforderungen nicht vorbei geplant wird, ist parallel auch bürgerschaftliches Engagement erforderlich.
Die verschiedenen Aktivitäten von Kommune, Handel und Bürgerschaft sind zusammenzuführen und Synergien können darüber hinaus erwachsen.
Die Bürgerbeteiligung spielt dabei eine herausragende Rolle:
2008 wurde deshalb das Mettmanner Bürgerforum gegründet, um eine Brücke zwischen den Bürgern und den politischen Prozessen in der Stadt zu bauen. Die jetzigen Vorstandsmitglieder der Genossenschaft waren Gründungsmitglieder und haben wiederum jahrelang als Vorstand und Beirat mit viel ehrenamtlichem Engagement und Öffentlichkeitsarbeit zum Erfolg des Mettmanner Bürgerforums e.V. beigetragen.